Ernährung bei Morbus Crohn und Colitis ulcerosa

Übersicht:
» Was tut dem Körper gut? | » Ernährung während akuter Krankheitsphase | » Ernährung während Remissionsphase | » Welche Nahrungsmittel vermeiden | » Nährstoffverlust ausgleichen | » Spezielle Kohlenhydratdiät

Spezial:
» E-Book: 8 einfache Tipps, wie Sie lästige Darmprobleme schnell in den Griff bekommen

Für Personen, die an Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa erkrankt sind, spielt die Ernährung eine bedeutende Rolle. Diese kann sich positiv auf das körperliche Allgemeinbefinden auswirken und die Selbstheilungskräfte des Körpers unterstützen. Das ist wichtig, denn Morbus Crohn und Colitis ulcerosa geht in schwereren Krankheitsphasen häufig mit Appetitlosigkeit, allgemeinem Unwohlsein oder Müdigkeit einher, Betroffene fühlen sich oft wie erschlagen  und haben zu nichts Lust.

Besonders in diesen Zeiten ist eine gute Ernährung gefragt, denn dem Körper werden wichtige Nährstoffe wie Vitamine, Mineralien, aber auch Eiweiße und Fette entzogen. In der Folge entstehen neben körperlichen Defiziten auch Veränderungen auf psychischer Ebene.

Lebensmittel werden unterschiedlich vertragen
Trotz Erfahrungswerten sollte jedes Krankheitsbild immer einzeln betrachtet und ein individueller Ernährungsplan erstellt werden. Jeder Mensch reagiert unterschiedlich auf Lebensmittel, so auch bei Morbus Crohn-Betroffenen. Oft zeigt erst die Erfahrung, welche Lebensmittel vertragen werden und welche Beschwerden auslösen.

Krankheitsbild: Wie stark ausgeprägt?
Wichtig bei der Ernährung ist auch, ob sich der Betroffene in einer akuten Phase oder der sogenannten Remissionsphase befindet. Letztere beschreibt den Rückgang körperlicher und psychischer Krankheitssymptome ohne eine vollständige Heilung zu erreichen.

Ebenso spielt es eine Rolle wie stark das Krankheitsbild bzw. das aktuelle ausgeprägt ist.

Die Nahrungsmittel sollten immer so abgestimmt werden, dass sie den ohnehin empfindlichen Verdauungstrakt nicht noch weiter belasten und aus dem Gleichgewicht bringen. 

Ausreichend Flüssigkeit, Vitamine und Mineralstoffe zuführen
Morbus Crohn und Colitis ulcerosa Betroffene sollten immer viel trinken und auf genügend Vitamine sowie Mineralstoffe achten. Besonders bei akuten Schüben verliert der Körper durch die Durchfälle sowie auch Appetitlosigkeit viel Flüssigkeit und Nährstoffe.

Mit der richtigen Ernährung muss dieses Defizit wieder ausgeglichen werden.

Die richtige Ernährung bei Morbus Crohn und Colitis ulcerosa – was tut dem Körper gut?

Je nachdem, ob Sie gerade unter einem aktuen Schub leiden oder sich in der Remissionsphase befinden, sollte die Ernährung entsprechend angepasst sein.

Zeit lassen beim Essen und gut kauen
Morbus Crohn-Erkrankte sollten sich grundsätzlich Zeit beim Essen lassen und dieses gut kauen. Der Verdauungstrakt muss so weniger arbeiten, wird weniger strapaziert und kann wichtige Nährstoffe besser aufnehmen.

Richtige Temperatur beim Essen
Des Weiteren sollte das Essen weder zu warm noch zu kalt gegessen werden. Auch das kann den Verdauungstrakt unnötig strapazieren und sollte sowohl während eines akuten Schubes als auch in den beschwerdefreien Zeiten beibehalten werden.

Die richtige Ernährung während einer akuten Krankheitsphase

Saftschorlen

Saftschorlen von nicht zu sauren Säften werden neben Wasser und Tee meist gut vertragen.

Während der akuten Phasen leiden viele Patienten unter schlimmen Durchfällen. Eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr ist daher das A und O, um den Flüssigkeitsverlust wieder auszugleichen. Stilles Wasser, Tees oder auch verdünnte Saftschorlen von magenverträglichen und nicht zu sauren Säften werden hier meist gut vertragen und füllen den Flüssigkeitshaushalt auf.

Durchfälle und Appetitlosigkeit führen des Weiteren zu einer mangelhaften Ernährungssituation während eines akuten Schubes. Umso wichtiger, auf eine kalorienreiche Ernährung zu achten. Denn der Körper braucht besonders während der akuten Phase die Energie, um die Kraft aufzubringen, sich gegen die Krankheit und die Beschwerden zur Wehr setzen zu können.

Geeignete Lebensmittel zum Zuführen von Kalorien

Weißbrot und Graubrot sind hier gut geeignet, um dem Körper Kalorien zuzuführen, ohne diesen unnötig zu belasten. Ebenso werden passiertes oder püriertes Obst wie Bananen, Äpfel oder auch Erdbeeren meist gut vertragen. Und auch Schleimsuppen, Gemüsebrühe, leichte Kartoffel- oder Möhrensuppen, fertige Babynahrung aus Gläschen und feine Hafer- oder Hirseflocken empfinden viele Patienten als bekömmlich und nicht belastend. Des Weiteren sollte auf eine eiweißreiche Kost wie z.B. Fisch oder auch Fleisch und Eier geachtet werden. Hieraus kann das Eiweiß gut vom Körper aufgenommen und verarbeitet werden.

Eine Tabelle mit weiteren 75 leicht verträglichen Lebensmitteln für die akute Phase erhalten Sie in unserem E-Book „Richtig ernähren bei Morbus Crohn und Colitis ulcerosa“.

Gemüsesuppe

Schleimsuppen und leichte Gemüsesuppen sind für Morbus Crohn-Betroffene meist gut verträglich.

Je nach Krankheitsbild können einige Patienten während der akuten Phase nur Tees und Flüssignahrung zu sich nehmen. Diese kann getrunken oder auch über eine Sonde zugeführt werden.

Die Ernährung während der Remissionsphase

In beschwerdefreien Zeiten sollten Betroffene besonders auf Ihre Ernährung achten, um den Körper zu stärken und wieder aufzubauen. Dadurch wird die Verdauung reguliert und die Gesunderhaltung gefördert.

Nach einem Krankheitsschub, zu Beginn der Remissionsphase, sollten Patienten langsam beginnen, die Ernährung wieder umzustellen. Der Körper braucht Zeit, um sich wieder zu erholen und umzustellen. Wer zum Beispiel während eines akuten Schubes nur Flüssignahrung zu sich nehmen konnte, sollte seinen Körper langsam und schonend wieder ans Essen gewöhnen und erst mal mit weniger Ballaststoffen beginnen.

Welche Nahrungsmittel begünstigen Morbus Crohn und sollten vermieden werden?

Neben den Nahrungsmitteln, die dem Körper gut tun, gibt es auch Lebensmittel, die förderlich für Morbus Crohn und Colitis ulcerosa sind und den Körper belasten. Besonders während eines akuten Schubes sollten die Patienten auf folgendes verzichten:

  • zu viele Ballaststoffe, da diese den Darm enorm belasten
  • säurehaltige Obst- und Speisesorten
  • blähende Gemüsesorten

Laktoseintoleranz

Viele Morbus Crohn Patienten leiden unter einer Laktoseintoleranz, viele Milchprodukte werden schlecht vertragen. Natürlich sollten diese dann soweit möglich gemieden werden. Und auch bei anderen bekannten Unverträglichkeiten sollten die Patienten auf diese Lebensmittel verzichten. Denn diese Unverträglichkeiten können einen erneuten Schub hervorrufen oder auch die Beschwerden verschlimmern.

Oft zeigt erst die Erfahrung, welche Lebensmittel nicht vertragen werden. Jeder Körper reagiert anders, jeder Patient hat ein anderes Krankheitsbild. Werden Unverträglichkeiten festgestellt, sollten diese immer mit dem Arzt besprochen und in den individuellen Ernährungsplan aufgenommen werden.

Nährstoffverlust bei Morbus Crohn und Colitis ulcerosa

Der schlechte Appetit und länger anhaltende Durchfälle sorgen oft für einen hohen Nährstoffverlust und somit zu einem Nährstoffmangel bei den Crohn-Patienten. Dies ist in der Regel während der akuten Krankheitsphase der Fall.

Bei folgenden Nährstoffen kann es zu Mangelerscheinungen kommen:

  • Kalium
  • Calcium
  • Eisen
  • Magnesium
  • Folsäure
  • Vitamin D
  • Vitamin B 12

Fehlt nur ein spezieller Nährstoff, so können Nahrungsergänzungsmittel helfen, diesen Mangel wieder auszugleichen. Besteht bei mehreren Nährstoffen ein Mangel, so müssen viele Patienten eine sogenannte parenterale Zusatzernährung zugeführt bekommen. Diese wird über einen Zugang direkt dem Blut zugeführt. So wird der Verdauungstrakt umgangen und die Aufnahme der Nährstoffe sichergestellt.

Vitamine

Nahrungsergänzungen helfen, einen Nährstoffmangel während akuten Schüben auszugleichen.

Eine verminderte Nährstoffaufnahme durch die kranken Verdauungsabschnitte oder auch die andauernden Durchfälle machen die Aufnahme von Nährstoffen über den Verdauungstrakt während eine schlimmen akuten Schubes meist unmöglich oder nur bedingt möglich. Die parenterale Ernährung ist eine sinnvolle Alternative, um den Nährstoffmangel gezielt auszugleichen.

Oft müssen auch Patienten in der Remissionsphase noch Nährstoffe in Form von Nahrungsergänzungsmitteln oder Ähnlichem zu sich nehmen, bis der Nährstoffhaushalt wieder aufgefüllt und im Gleichgewicht ist. Hier können dann aber auch viele Nährstoffe nach und nach wieder über die Nahrung aufgenommen werden.

Welche Nährstoffe Sie in welcher Dosis, mit und ohne Rücksprache mit dem Arzt, zu sich nehmen können und wo diese enthalten sind, erfahren Sie in unserem E-Book zum Thema Ernährung bei Morbus Crohn und Colitis ulcerosa.

Spezielle Kohlenhydratdiät (SCD) bei Morbus Crohn

Die spezielle Kohlenhydratdiät oder kurz SCD leitet sich von der englischen Bezeichnung ‚Specific Carbohydrate Diet‘ ab. Viele Betroffene mit einer Erkrankung des Verdauungstraktes wie Morbus Crohn sprechen sehr gut auf diese Ernährungsform an.

Erfahrungsberichten zufolge konnten zahlreiche Personen einen positiven und symptomfreien Krankheitsverlauf zum Teil sogar ohne Medikamente verzeichnen.

Woraus besteht die spezielle Kohlenhydratdiät?
Generell sind bei dieser Ernährungsform Obst und Gemüse, Fleisch und Fisch, Eier, Wurzeln, Nüsse und Samen sowie Honig, selbstgemachter Joghurt, reine Gewürze, Tee, Säfte mit 100% Fruchtsaftgehalt und bestimmte Käsesorten erlaubt.

Im Gegensatz dazu sollte die Ernährung frei von Zucker, Stärke, Laktose sowie Getreide und industriell gefertigter Nahrung sein.

Auf 3 Dinge verzichten
Es gibt drei Nahrungsmittelbestandteile, die komplett aus dem Ernährungsplan gestrichen werden müssen. Hierzu zählen:

  • Mehrkettiger Zucker: Dazu gehören Zucker und alle Produkte, die Zucker enthalten.
    Obst ist erlaubt, da dieses, ebenso wie Honig Einfachzucker enthält.
  • Mehrkettige Kohlenhydrate: Stärke, sprich alles an Getreide (alle Sorten Brot, Kuchen, Pasta usw.),
    ebenso Reis, Kartoffeln, Mais, Soja, Hefe, Tofu, Bier.
  • Laktose: fast alle Milchprodukte (bis auf Butter und lang gereifter Käse sowie selbst gemachter Joghurt,
    der ausschließlich aus drei bestimmten Bakterienkulturen angesetzt werden darf)

Ernährungstherapie einige Wochen ausprobieren
Inwiefern diese spezielle Ernährungsform für einen selbst hilfreich ist, muss über einen Zeitraum von zwei bis drei Wochen getestet werden. Häufig zeigen sich schon innerhalb weniger Tage deutliche Verbesserungen der Symptome.

E-Book – Richtig ernähren bei Morbus Crohn und Colitis ulcerosa:

8 einfache Tipps, wie Sie lästige Darmprobleme schnell in den Griff bekommen

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Bei Morbus Crohn und Colitis ulcerosa sind Dünn- bzw. Dickdarm der Betroffenen befallen. Ernährung ist also der Schlüsselfaktor beim täglichen Leben mit der Krankheit. Medizinische Untersuchungen haben ergeben, dass Betroffene bereits durch eine angepasste Ernährung viele Krankheitsbeschwerden reduzieren oder sogar beseitigen können.

Das E-Book „Richtig ernähren bei Morbus Crohn und Colitis ulcerosa“ vom Autorenteam dieser Website (zertifizierte Gesundheitsredakteure) gibt ihnen einfache und nachvollziehbare Ernährungstipps an die Hand, durch die Sie beschwerdefreier leben können.

Themen des E-Books (25 Seiten):

  1. Angst überwinden – vor der Nahrungsaufnahme und Mangelernährung
  2. Nährstofftabelle – was fehlt häufig? Wo enthalten? Dosis?
  3. Ernährung für akute Schübe und Ruhephasen – inkl. Tabelle über 80 leicht verträgliche Lebensmittel
  4. Soforthilfen – bei Durchfall und Blähungen
  5. Diät finden – was ist die richtige Diät bei Morbus Crohn und Colitis ulcerosa?
  6. Rezepte – lecker und gesund (Frühstück, Mittag, Abendbrot, Snacks)
  7. Spezial: Interview mit einer Betroffenen –  „Lasst euch nicht erzählen, was ihr dürft und was nicht“
  8. Wichtige Fragen – die häufigsten Fragen bei Morbus Crohn und Colitis ulcerosa

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