Elastografie als neueres bildgebendes Verfahren bei Morbus Crohn

By | 30. April 2014
Mit Hilfe einer innovativen Methode, der Elastografie, lässt sich verändertes Darmgewebe bei Morbus Crohn-Erkrankten verlässlich diagnostizieren. Dies zeigten Wissenschaftler um Prof. Daniel C. Baumgart von der Medizinischen Klinik mit Schwerpunkt Hepatologie und Gastroenterologie der Charité-Universitätsmedizin Berlin in einer aktuellen Studie.

Untersuchung des Darmgewebes bislang nur mit Eingriff in den Körper
Bislang war es nur möglich, verändertes Darmgewebe bei Morbus Crohn-Betroffenen invasiv, bei dem also ein Eingriff in den Körper notwendig war, zu diagnostizieren. Hierfür waren Röntgenuntersuchungen mit Kontrastmittel oder eine Darmspiegelung mit einer Gewebeentnahme notwendig. Eine nicht-invasive Beurteilung war nicht gegeben.

Elastografie-Methode erlaubt zukünftig Beurteilung des Darmgewebes ohne Kontrastmittel oder Gewebeentnahme

Mit der Methode der Elastografie ist dies nun auf nicht-invasivem Wege möglich. Dabei handelt es sich um ein neueres bildgebendes Verfahren als Weiterentwicklung der Ultraschalldiagnostik sowie auch der Magnetresonanztherapie (MRT). Die nicht-invasive Methode soll künftig dabei helfen, den medikamentösen Behandlungserfolg zu objektivieren oder den optimalen Zeitpunkt für eine Operation festzulegen.

Ergebnisse der aktuellen Studie
Die Wissenschaftler um Prof. Daniel C. Baumgart haben nun erstmals die Elastografie als neueres bildgebendes Verfahren eingesetzt. Dafür haben die Mediziner den Zustand von gesundem sowie erkranktem Gewebe bei Morbus Crohn-Erkrankten vor, während und nach einer Operation mit unterschiedlichen Methoden untersucht.

Dabei stellten sie eine sehr hohe Korrelation zwischen den durch Elastografie gewonnenen und durch herkömmliche physikalische Methoden gemessenen Daten fest. Prof. Baumgart selbst fasst zusammen: „Unsere Ergebnisse zeigen, dass die Elastografie alle Voraussetzungen erfüllt, um sie zu einer verlässlichen Methode zur objektiven Beurteilung der Darmgewebeeigenschaften zu entwickeln, die zudem ohne Gewebeproben oder Kontrastmittel auskommt. Dies ist ein entscheidender Schritt auf dem Weg zur individualisierten und nachhaltig besseren Behandlung von Morbus Crohn Patienten. Die Entwicklung einer physikalischen Methode zur Beurteilung von Gewebeeigenschaften im klinischen Alltag ist ein gelungenes Beispiel der Translation, der Übertragung von Forschungserkenntnissen in die Klinik.“

Quellen:

Link zur Originalpublikation (engl.)

Pressemitteilung der CharitéUniversitätsmedizin Berlin