Morbus Crohn – Die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse

By | 13. Februar 2019
Betroffene von Morbus Crohn sollten über die aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnisse bescheid wissen.

Wissenschafter sind bei der Erforschung der Darmkrankheit weiter gekommen.

Morbus Crohn – Was ist das?

Morbus bedeutet auf lateinisch Krankheit. Die Bezeichnung Crohn kommt von dem Arzt Burrill Bernard Crohn, der die Krankheit als erster wissenschaftlich beschrieben hat. Die Crohnsche Krankheit, wie man sie auf Deutsch auch nennen könnte ist eine entzündliche Magen-Darm Krankheit. Sie kann in allen Bereichen des Verdauungsapparates auftreten. Also vom Mund bis zum After. Am häufigsten sind die Bereiche des unteren Dünndarms und des oberen Dickdarmes betroffen.

Morbus Crohn – Wie äußert er sich

Leidet eine Person unter andauernden, auch krampfartigen Bauchschmerzen und anhaltenden und starken Durchfall kann dies ein Hinweis auf Morbus Crohn sein. Einige Patienten verlieren auch stark an Gewicht und wieder anderen bekommen Entzündungen in den Gelenken. Die Symptome sind vielfältig. Dementsprechend schwierig ist es auch die richtige Diagnose zu finden. 

Morbus Crohn – Wie wird er diagnostiziert

Hat der Arzt den Verdacht auf Morbus Crohn, kann er verschiedene Untersuchungen vornehmen. Er kann die Entzündungswerte im Blut bestimmen. Er kann eine Ultraschalluntersuchung oder auch eine Magen-Darm Spiegelung machen um alles genau unter die Lupe zu nehmen. Außerdem kann er während der Spiegelung auch Gewebeproben entnehmen und diese dann im Labor genauer untersuchen. Aus all diesen Informationen kann dann am Ende die Diagnose Morbus Crohn gestellt werden.

Morbus Crohn – Was untersucht die Wissenschaft

Zur Krankheit Morbus Crohn wird viel geforscht. Unter anderem arbeiten derzeit Forscher der Universitätsmedizin Mainz, der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg und des Helmholtz Zentrums in München zusammen um die Ursachen der Krankheit genauer zu untersuchen. Die Forscher haben nun neue Erkenntnisse geliefert welche Prozesse an der Entstehung von Morbus Crohn beteiligt sind.

Morbus Crohn – Welche Rolle spielen Eiweiße?

Im Fachmagazin Gastroenterology ist 2018 ein Fachartikel erschienen der sich mit der Entstehung von Morbus Crohn beschäftigt. Wichtig sind hierbei zwei Proteine. Proteine sind lange Eiweißketten, die im Körper viele Funktionen erfüllen können. Zum einen liefern sie Energie und können als Baumaterial für unsere Muskeln dienen. Zum anderen können sie als Signalmoleküle wirken und dadurch verschiedene Reaktionen im Körper beeinflussen.

Morbus Crohn – Was lindert Entzündungen?

In unserem Magen-Darm-Trakt gibt es den sogenannten TGF-Beta-Signalweg. Dieser Signalweg beschreibt eine Reihe von Reaktionen, die dafür sorgen können, dass Entzündungen im Bereich des Magens und des Darmes vermindert werden können und die Entzündung ganz verschwinden kann. Funktioniert dieser Signalweg korrekt kann er auch verhindern, dass es zum Ausbruch von Morbus Crohn kommt. Denn das Hauptproblem bei Morbus Crohn sind die starken und gefährlichen Entzündungen im Magen-Darm-Bereich.

Morbus Crohn – Was löst ihn aus

Das Protein SMAD7 wirkt gegen den Beschrieben Signalweg. Wenn viel von dem Protein SMAD7 gebildet, verhindertes, dass der TGF-Beta-Signalweg effizient Entzündungen hemmen kann. SMAD7 blockiert nämlich ein Protein das vom TGF-Beta-Signalweg ausgeschüttet wird und das entzündungshemmend wirkt. Dadurch kommt es zu verstärken Entzündungen die in der Entwicklung von Morbus Crohn münden können. Bei gesunden Menschen kommt SMAD7 auch vor, allerdings nur in sehr geringen Mengen. Wer also Zuviel von diesem Protein im Körper hat, hat also unter Umständen ein höheres Risiko an Morbus Crohn zu erkranken.

Morbus Crohn – Welche Proteine spielen noch eine Rolle?

Ein anderes Protein mit der Bezeichnung CYLD spielt ebenfalls eine wichtige Rolle bei der Entstehung von Morbus Crohn. CYLD spielt im Körper eine wichtige Rolle bei der Kontrolle unserer Immunzellen. CYPD kann in Verbindung mit dem genannten SMAD7 Protein unserer Immunzellen so beeinflussen, dass sie selbst Entzündungen auslösen. Da gleichzeitig ja auch der TGF-Beta-Signalwegs blockiert wird, werden Entzündungen nicht mehr gemindert, sondern verstärkt. 

Morbus Crohn – Der Ausblick 

Das kombinierte Auftreten beider Proteine spielt also laut den Forschern eine wichtige Rolle bei der Entstehung und dem Fortschreiten von Morbus Crohn. Es soll nun untersucht werden, ob durch das Blockieren dieser Proteine eine effektivere Behandlung von Morbus möglich ist. 

 

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