Die Stoma Therapie

By | 21. Oktober 2019
Frau mit Stomabeutel

Unter einem Stoma versteht man einen künstlichen Ausgang, über den der Körper angefallene Abfallprodukte entsorgen kann.

Morbus Crohn ist eine Erkrankung, von der viele noch nie gehört haben. Andere haben schon davon gehört, können sich aber über die Krankheit und deren Verlauf keine Vorstellung machen. Wer jemanden kennt oder selbst darunter leidet weiß, was die Krankheit Morbus Crohn bedeutet. Die Facetten der Krankheiten sind zahlreich und Morbus Crohn kann viele Auswirkungen auf den Patienten haben.

Ein wichtiger Bereich ist dabei das Risiko einer Operation. In der Regel geht damit einher, dass Teile des Verdauungstraktes entfernt werden müssen. Im Anschluss wird ein sogenanntes Stoma gelegt.

Dieses Stoma beeinflusst den Patienten stark. Daher wollen wir das Thema Morbus Crohn und Stoma Therapie etwas genauer beleuchten.

Die Krankheit Morbus Crohn

Bei der Krankheit Morbus Crohn handelt es sich um eine chronische und entzündliche Erkrankung. Sie kann den gesamten Verdauungstrakt betreffen. Man kann also sowohl im Mund als auch am After Beschwerden haben, wenn man an Morbus Crohn erkrankt ist. Am häufigsten ist aber der Dünn- und Dickdarm betroffen. Morbus Crohn äußert sich dadurch, dass sich die betroffenen Abschnitte sehr stark entzünden. Diese Entzündungen können auf Dauer starke Schäden anrichten und müssen unbedingt behandelt werden. Ursache eines Morbus Crohn ist häufig schwer zu bestimmen, in vielen Fällen scheint eine genetische Komponente beteiligt zu sein.

Die Folgen von Morbus Crohn

Die starken Entzündungen bleiben leider meist nicht ohne Folgen. Zwar kann man die Krankheit Morbus Crohn gut eindämmen, aber Heilung gibt es nicht. Im besten Fall sind die Patienten für lange Zeiträume beschwerdefrei. Bei manchen Patienten kann sich der Verdauungstrakt so stark entzünden, dass er Schaden nimmt. Hierbei kann es zu Darmverschlüssen, Fisteln und eitrigen Abszessen kommen. Werden diese nicht schnell genug erkannt und richtig behandelt, drohen schwere Folgeschäden.

Was kann schlimmstenfalls passieren?

Werden die beschriebenen Folgen nicht richtig oder zu spät behandelt, kann das betreffende Gewebe schweren Schaden nehmen und zerstört werden. Für den Patienten besteht dann sogar Lebensgefahr. In der Folge kann es unter Umständen notwendig werden, den Patienten zu operieren. Der Chirurg entfernt dann den betroffenen entzündeten Bereich.

Müssen große Teile des Verdauungstraktes entfernt werden, bekommt der Patient sogar einen künstlichen Darmausgang. Der Mediziner spricht von einem Stoma.

Diese Operation wird manchmal aber auch durchgeführt, wenn keine akute Lebensgefahr besteht. Denn in einigen Fällen lassen sich die Beschwerden durch die Krankheit nur lindern, indem die betroffenen Bereiche konsequent chirurgisch entfernt werden.

Was ist ein Stoma?

Der Begriff Stoma bezeichnet zunächst einmal nur einen Ausgang oder eine Öffnung. Der Mediziner versteht darunter speziell einen künstlichen Ausgang aus dem Körper. Über dieses Stoma kann man im Körper angefallene Abfallprodukte entsorgen. Wenn also der ursprüngliche Ausgang aufgrund von Krankheit oder Operation nicht mehr verfügbar ist, kommt ein Stoma zum Einsatz. Der Mediziner unterscheidet folgende Stoma:

  • Enterostoma (Magen-Darm Ausgang)
  • Urostoma (Harnausscheidung)
  • Tracheostoma (Atemröhre)

Morbus Crohn und Stoma

Im Verlauf der Krankheit Morbus Crohn kann es also durchaus zu der Situation kommen, dass ein künstlicher Ausgang gelegt werden muss. Dies betrifft dann dementsprechend den Verdauungsapparat. Es wird also ein Enterostoma gelegt.

Dies ist für die meisten Patienten natürlich erstmal ein Schock. Aber bereits nach einer kurzen Zeit der Eingewöhnung klappt das Leben mit einem Stoma recht gut. Viele Patienten berichten, dass sie sehr erleichtert waren, wenn die Operation durchgeführt wurde. Zwar musste man sich an das Leben mit dem Stoma gewöhnen aber oftmals brauchen die Menschen keine oder kaum noch Medikamente. Auch ist die Aufnahme von Nährstoffen besser, wenn die entzündeten Bereiche entfernt wurden. Kurzum, die Lebensqualität der Menschen steigt wieder.

Funktion eines Stomas

Der ausgeschiedene Kot wird nach Anlage des Stomas zukünftig in einem Beutel aufgefangen und kann anschließend von dem Patienten entsorgt werden. Die Beutel sind blickdicht und geruchsneutral. Auch Sport ist mit einem Stoma kein Problem: Mittlerweile gibt es sogar Stomabeutel speziell für Schwimmer.

Man kann also trotz Stoma einen relativ normalen Tagesablauf gestalten und ein hohes Maß an Lebensqualität erhalten. Wenn man einige Tipps zur Pflege der umliegenden Haut und zur generellen Hygiene beachtet haben die wenigsten Patienten Probleme mit ihrem Stoma.